Creutz Silvaner, wurzelecht

Information zum Wein Dieser Silvaner stammt von rund 150 Jahre alten wurzelechten Rebstöcken, welche die Luckerts in der Lage Sonnenberg, in einem Wohngebiet von Sulzfeld, rekultiviert haben. Rekultiviert deshalb, weil die Stöcke, die natürlich nur noch geringste Erträge erbrachten, teilweise von den Vorbesitzern schon abgesägt worden waren. Der 2021er Creutz ist der achte Jahrgang dieses außergewöhnlichen Weines, dieses Ur-Silvaners, dessen Name deshalb auch auf dem Etikett in alter Schreibweise steht. Statt des Ausbaus im Doppelstück verwenden die Luckerts für diesen Wein ein mehrjährig genutztes Tonneau von 600 Litern.   Farbe mittleres Strohgelb   Nase Dieser Wein hat sich seit seinem ersten Jahrgang 2012 als Silvaner-Monument etabliert. Wobei man bei einem Monument an etwas überdimensional Großes denkt. Das hier ist allerdings eher in der Tiefe monumental. Es ist ein völlig individueller Wein, wo die Rebsorte weit hinter dem Terroir-Ausdruck zurücksteht. Geben Sie ihm viel Luft und Zeit! Es ist kein lauter, aber schon im Duft ein immens tiefer und balancierter Wein, der auf Extrakt hindeutet und Mirabellen und Pfirsich mit Tabak, Erdmandeln und Pfeffer, aber auch mit leicht vegetabilen und kräutrigen Noten verbindet. Darüber liegt ein Duft von gelben und weißen Blüten und darunter geriebener Stein und ein Hauch von Holz und Rauch.    Gaumen Am Gaumen wirkt der Creutz so, als wäre er in einem komplexen Muster am Webstuhl mit feinstem Garn entstanden. Alles ist engmaschig verwoben. Man findet hier sowohl eine reife Kern- und Steinfrucht wie auch viele zitrische Noten samt Schalen. Die gelben Früchte wirken saftig und tief, konzentriert und verbinden sich mit einer festen Gesteins- und Kräuterwürze. Alles wird getragen von einer dichten Phenolik und lebendigen Säure. Dazu wird es leicht cremig und mineralisch in einer Dimension, wie man das bei einem Silvaner so auch nur selten, wenn überhaupt, findet. Mineralik ist hier tatsächlich der zentrale Begriff, der einem bei diesem Creutz einfällt. Dieses Elektrisierende, Vibrierende durchzieht alles bis in den letzten Winkel und bis ins lange Finale. Und doch bleibt dieses Urgestein dabei beeindruckend entspannt. Das ist und bleibt ein einzigartiger Wein. (Fisch) (Gemüse & Vegetarisch) ; Verkostungsnotiz von Christoph Raffelt vom 24.10.2022, Copyright Christoph Raffelt